Freitag, 12. Oktober 2012

Zum Jahr des Glaubens


11. Das Nischenkreuz bei Hatzenbühl - um 1500!

Ja, "um 1500" hat Papa mit einem Ausrufezeichen dazu geschrieben. Dieses Kreuz ist eines der wenigen in der Pfalz erhalten gebliebenen spätgotischen Hochkreuze. Wie Fred Weinmann schreibt, lässt sich aus einer "Bußordnung des Bischofs Burchard von Worms (um 1000 n.Chr. ) der Brauch des Kreuzesetzens in unserer Landschaft nachweisen".
In unserer Gegend kennen wir an spätmittelalterlichen Formen nur dieses gotische Kreuz. Es befindet sich in der Nähe des Friedhofes bei Hatzenbühl, ist aus hellem Sandstein gefertigt und fast 3 Meter hoch.Auf den Seitenarmen ist in gotischer Schrift "jhesum" und "maria" zu lesen.
 Papa hat es in einer Abendstimmung fotografiert.
Wenn man bedenkt was alles seit jener Zeit - dem Ende des Mittelalters und dem Beginn der Renaissance, der Neuzeit, geschehen ist! Wie viele Menschen mögen vor diesem Kreuz gebetet haben? Um Beistand bei Hungersnot, Krieg und Krankheit?
Wahrscheinlich hat es, als das Nischenkreuz errichtet wurde, noch gar keine Kirchenspaltung gegeben. Es war die Zeit, in der die sogenannten "Hexen" verfolgt und verbrannt wurden. (Hierzu ein interessanter Artikel aus "Jobo72's Weblog") Und auch eine Zeit der Judenverfolgungen - viele wanderten nach Osteuropa aus.
 Kurz zuvor war der Buchdruck durch Gutenberg erfunden worden und revolutionierte die Verbreitung der Schrift - auch der Heiligen Schrift.
Am 11.10. hat das "Jahr des Glaubens" begonnen. Dieses Kreuz steht, auch wenn es schlimme Zeiten gesehen hat, für Jahrhunderte des Glaubens in unserer Heimat.

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