Donnerstag, 5. April 2012

Seht, welch ein Mensch

"Schmerzensmann" über dem Eingang der "Mariä Schmerzen Kapelle"  in  Alsterweiler
Die Barmherzigkeit Christi ist keine billig zu habende Gnade, sie darf nicht als Banalisierung des Bösen missverstanden werden. Christus trägt in seinem Leib und in seiner Seele die ganze Last des Bösen, dessen ganze zerstörerische Kraft. Er verbrennt und verwandelt das Böse im Leiden, im Feuer seiner leidenden Liebe. Der Tag der Vergeltung und das Jahr der Barmherzigkeit fallen im Ostermysterium, im toten und im auferstandenen Christus zusammen. Das ist die Vergeltung Gottes. Er selbst leidet in der Person des Sohnes für uns. Je mehr wir von der Barmherzigkeit des Herrn berührt werden, umso mehr solidarisieren wir uns mit seinem Leiden, werden wir bereit "das, was an den Leiden Christi noch fehlt" (Kol 1,24) in unserem Leib zu ergänzen.

Predigt von Josef Kardinal Ratzinger
Messe Pro Eligendo Romano Pontifice, 18.04.2005

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